Mittwoch, 7. März 2007

Auf den Punkt gekommen

treuherzige Seel - die ich bin, konnt ich nicht "Nein" sagen, als mir ihre Kulleraugen schüchtern zu blinkten. Damit flog alle Freizeit - meine Freizeit! - von gleich auf sofort über Bord. Bin halt ein Menschenfreund. Und ein netter Kerl. So wie so!
Also was macht Netter Kerl, wenn schöne Nachbarin bei ihm klingelt und fragt, ob man für ein paar Tage auf ihre "beste Freundin" aufpasst?
Doof aus der Wäsche gucken, fürchte ich. Gott sei Dank war keiner weiter anwesend... außer ihr (schlimm genug) und Pelirroja (sprich Pehli Rocha).Ja, das ist spanisch. Nein nicht zum Essen. Dafür ist "sie" viel zu haarig.

Wer bitte nennt seinen Hund schon Pehli Rocha?
Na ja gut, meine schöne Nachbarin. Deren Namen ich nicht nennen werde, weil sie sich so gern damit rühmt, nicht "googlebar" zu sein. Da werd ich mich mit der Namespreisgabe hüten. Vor allem, nachdem sie mich so rafiniert bedrängte. Wie soll man - netter Kerl hin oder her - bei ihrem Anblick "Nein" sagen dürfen? Ihre Zuckerschnute ist entwaffnender als die Sondereinsatztruppen der GSG9.

Und so kam's, wie's kommen mußte: Ich hatte Pelli an der Backe. Zehn zermarternde Tage lang.
Das mit der "besten Freundin" schien mir nicht übertrieben. Kurz nach der Hundeübergabe samt Krimskrams (Was der moderne Hund halt so braucht) schien die Situation ganz normal. Ein Stündchen später fing das Gewinsel an. Pelle war nicht ruhig zu stellen... der Schlaf gestrichen. Kann ein Hund an Heimweh sterben?

Zumindest heiser hätte sie werden können ... Arrrgh&%?#"ä!!!
Oder wenigstens eine integrierte Gebrauchsanweisung - verständlich auch für nette Kerle. Den Daten-Chip hat der moderne Cyberhund doch schon. Warum nicht gleich alle Macken und Makel drauf speichern und ahnungslose Hundesitter mit dem handlichen Lesegerät ausstatten?

Meiner Couch sind inzwischen Haare gewachsen, der linke Turnschuh ist verwitwert. Ich krieg das knirschende Sandgefühl nicht mehr vom Laminat. Die dunklen Ringe haben sich scheinbar permanent unter meine Augen geheftet. Irgendwo ist noch son blöder Quietschball abgeblieben - der wird sich wohl erst beim Auszug aus seinem Versteck trauen.

Zehn Tage hab ich tapfer durchgehalte. Man hat sich halt arrangiert. Jetzt ist Pelie weg. Jetzt sind wir wieder nur Nachbarn statt Couchgenossen.

Irgendwie Schade...
Als Trost bleibt mir das zuckersüße Lächeln meiner schönen Nachbarin und ihr Dankeschön: eine Discounter-Weinflasche... :-|

Keine Kommentare: